Ein heiliger Zorn ergriff Jesus, als er den Vorhof des Tempels betrat. Händler und Geldwechsler betrieben dort ihre Geschäfte. Jesus war nach Jerusalem gekommen, um das Passah-Fest zu feiern. Aber was er im Tempel sah, widerte ihn an. Nicht um Gott ging es den Menschen, sondern um das große Geschäft.
Was Jesus empfand, empfinden viele Fans heute angesichts der Olympischen Spiele oder der Fußballeuropameisterschaft. Es geht den Organisatoren offenbar nicht mehr um den Sport, sondern um das Geschäft. Aber die Corona-Krise zwingt uns dazu, darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben und dass das Geschäft nicht über die Gesundheit der Menschen gestellt werden darf. Auch Jesus wollte die Menschen dazu bringen, darüber nachzudenken, was wirklich zählt vor Gott. Seinen Mut und seine Offenheit bezahlte er allerdings mit dem Leben. In der Nacht des folgenden Tages wurde er im Garten Gethsemane festgenommen und am Tag darauf gekreuzigt.
(Friedemann Neuhaus, Matthäusgemeinde)