Es gibt Abende die sind so schön, dass man nicht möchte, dass sie zu Ende gehen. Am Lagerfeuer sitzen, singen, mit Freunden zusammen den Abend verbringen, mit der ganzen Familie am Tisch sitzen, feiern, essen…
Irgendwann gewinnt die Vernunft, die Müdigkeit oder die Gewissheit, dass Verpflichtungen auf einen warten. Manchmal setzt genau dann die Wehmut ein.
„…Bleib bei uns Herr, der Abend bricht herein, es kommt die Nacht die Finsternis fällt ein…“
Mit diesem Lied enden bei uns seit ein paar Jahren die Tischabendmahlfeiern am Gründonnerstag. Ich höre die Wehmut in diesem Lied.
Der schottische Dichter, der die Zeilen 1847 geschrieben hat, starb drei Wochen nach der Vollendung dieses Textes, das dann 1861 vertont wurde.
Es fällt manchmal so schwer loszulassen, zu gehen oder abzugeben. Man möchte festhalten an dem, was einen so sehr erfüllt, und dennoch weiß man, dass man loslassen muss.
Ich kann nur vermuten, was der Abend im Kreis seiner liebgewonnen Begleiter am Gründonnerstag für Jesus bedeutet hat und mit welcher Wehmut er Brot und Wein zum letzten Mal vor seinem Tod geteilt hat.
Wir haben nur den Augenblick, auf alles andere haben wir keinen Zugriff. Und vielleicht gelingt uns dennoch, diese kleinen feinen Momente zu etwas Kostbaren zu machen, von dem wir oder andere noch ganz lange zehren können.
Diakon Kimm Stefan Herlyn
- Vorbereitung. Musik oder Lieder für die Andacht heraussuchen (Singen; Instrument spielen; Musik auf CD oder im Internet abspielen). Gesangbuch und Bibel bereitlegen. Einen schönen Platz suchen. Zur Ruhe kommen. Eine Kerze anzünden.
- Anfang. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
- Psalm. Psalm aus dem Gesangbuch oder Internet lesen. Vorschläge: Psalm 22, Psalm 23, Psalm 36, Psalm 84, Psalm 86, Psalm 118.
- Gebet.
Gott, ich will Mut fassen, / dass meine Angst und meine Zweifel weichen. / Ich will leben von deiner Hoffnung / und von deinem Licht, das in mir leuchtet, / durch die Auferstehung deines Sohnes. / Amen. - Lied. Singen oder Musik hören.
- Lesung. Bibeltext lesen. Vorschläge:
- Johannes 12,12-19 (Palmsonntag)
- Matthäus 26,36-46 (Montag)
- Markus 14,3-9 (Dienstag)
- Matthäus 27,27-30 (Mittwoch)
- Lukas 22,7-23 (Gründonnerstag)
- Johannes 19,16-30 (Karfreitag)
- Markus 16,1-7 (Ostern)
- Andacht. Andacht lesen oder hören.
- Besinnung. Die Gedanken bewegen. Die Worte wirken lassen. Vielleicht darüber austauschen.
- Lied. Singen oder Musik hören.
- Vaterunser.
Vater unser im Himmel. / Geheiligt werde dein Name. / Dein Reich komme. / Dein Wille geschehe, / wie im Himmel, so auf Erden. / Unser tägliches Brot gib uns heute. / Und vergib uns unsere Schuld, / wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. / Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. / Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit / in Ewigkeit. / Amen. - Segen. Gott hülle uns in den Mantel seiner Liebe. / Gott schenke uns seine Nähe. / Gott verleihe uns seinen Frieden. / So segne uns Gott, der Vater, / der Sohn / und der Heilige Geist. / Amen.