Kirche und Wandern – wie geht denn das zusammen? Doch – es passt! Schließlich zog schon das Volk Israel 40 Jahre durch die Wüste, auch die Apostel waren gut zu Fuß und legten erstaunliche Strecken zurück von Rom bis Indien. Und Pilgerreisen oder Wallfahrten setzen bis heute diese Tradition fort. Denn gemeinsames Wandern ermöglicht Gespräch und Gemeinschaft, Nachdenken über sich selbst und das Unendliche wie auch eine Begegnung mit der Schönheit der Schöpfung.
Allerdings: ganz von alleine
kommt keine Gruppe auf die Beine;
damit es funktionieren kann,
das braucht es einen Steuermann,
der auf dem Kurs durch Wald und Feld
die Mannschaft stets zusammenhält,
der navigiert und motiviert
und sicher sie zum Ziele führt.
Mit diesem Reim würdigte schon vor 10 Jahren die Wandergruppe der Thomasgemeinde ihren Initiator und unermüdlichen Wanderführer Hans-Ludwig Seger. Doch nun, nach weiteren 10 erlebnisreichen Wanderjahren, muss ihn die Wandergruppe verabschieden, ebenso auch seine Wander- und Ehegefährtin Irene, die ihn als „guter Geist der Truppe“ durch all die Jahre bei Planung und Vorbereitung, Organisation und Kommunikation tatkräftig unterstützte.
Zwar bereitet es uns oft Verdruss,
dass Schönes dennoch enden muss,
doch wenn der strenge Doktor rät,
dann hör’ auf ihn, sonst ist’s zu spät.
Zum Abschied gab es – wie sollte es anders sein – noch eine Wanderung – allerdings auf einer verkürzten Route rund um die Dodesheide. Einen würdigen Abschluss hatten fleißige Hände vorbereitet, begleitet von einer Foto-Präsentation, bei der manche Erinnerungen an schöne Unternehmungen, lustige Erlebnisse und frühere Wanderkameradinnen und –kameraden lebendig wurden. Bei einer liebevoll gestalteten Kaffeetafel saß die unermüdliche Gruppe noch lange beisammen, denn diese Tradition der „letzten Etappe“ jeder Wandertour durfte keinesfalls fehlen.
Die Zeit ist schnell dahingefahren;
nach mehr als 22 Jahren
reicht Hans-Ludwig wehmütig-heiter
den Wanderstock entschlossen weiter:
Die Ansage kommt jetzt von andern –
doch weiter geht das Thomas-Wandern!
Text: Friedemann Meier