Liebe Leserin, lieber Leser!
Haben Sie es gleich erkannt? Irgendwie kommt es Ihnen bekannt vor, aber Ihnen fällt nicht ein, wo sie es schon einmal gesehen haben?
Ich helfe Ihnen gerne auf die Sprünge: Es ist eines von 100 auf Leinwand selbst gestalteten Bildern, die im Jubiläumsjahr der Thomasgemeinde entstanden sind und nun als großes Mosaik an der großen Wand rechts vom Altarraum hängt.
Der Betrachter blickt der aufgehenden Sonne entgegen. Er ist nicht allein. Vor ihm stehen weitere Menschen: Erwachsene und Kinder. Auch sie blicken hin zur Sonne und erscheinen aus der Sicht des Betrachters als dunkle Gestalten. Doch das Sonnenlicht umhüllt sie. Es leuchtet durch sie hindurch und an ihnen vorbei. Die Sonnenstrahlen umhüllen sie, ja tragen sie sogar. Die Menschen saugen das Sonnenlicht und die Wärme auf – vielleicht mit geschlossenen Augen, vielleicht versunken im Gebet. Sie spüren die Wärme der Sonne, die sie anstrahlt. Sie spüren aber auch die Wärme derjenigen, die rechts und links neben ihnen stehen. Sie spüren, sie sind nicht allein.
Auch ich als Betrachter bin nicht allein. Im Gottesdienst sitzen Menschen rechts und links von mir. Die Dame auf der einen Seite kenn ich mit Namen und weiß, was sie bewegt und was ihr Sorgen bereitet. Mit dem Herrn rechts von mir habe ich aber noch nie ein Wort gewechselt. Ob er schon häufig hier war? Oder ob er heute nur zu Besuch ist.
Auch ist als Betrachter dieses Bildes möchte mich anstrahlen lassen von der aufgehenden Sonne. Von dem Licht und der Wärme, die von Gott ausgeht. Auch ich möchte mich von ihr verwandeln lassen und dann, ja dann dieses Licht und diese Wärme an Menschen rechts und links von mir weitergeben.
Auch an mir soll sich bewahrheiten, was da geschrieben steht:
„Die Gott lieben sollen sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht!“ (Richter 5,31)
Ich wünsche Ihnen gute Erfahrungen beim Betrachten dieses Bildes wie beim Aufsaugen der Wärme der Sonne und der Liebe Gottes. Und dann gute Begegnungen in unserer Gemeinde
Ihr Pastor Cord-Michael Thamm