Liebe Leserin, lieber Leser,
sind Sie bereits aus dem Urlaub zurück? Oder haben Sie noch eine schöne Reise vor sich? Steht reine Erholung auf dem Programm, mit Sonne, Meer und Strand? Oder wird es aktiv zugehen, z.B. auf einer Wanderung in den Bergen?
Ich muss zugeben: Ich mag beides. Dieses Jahr geht’s bei uns ans Meer, aber ich mag auch solche Urlaube, in denen man in der Natur unterwegs ist, fernab von der Geräuschkulisse der Stadt. Zu Fuß unterwegs sein. Schritt für Schritt arbeite ich mich bergauf. Den Blick, zunächst nur auf den Weg gerichtet – ich möchte ja nicht stürzen – lasse ich nun langsam schweifen. Ich beginne, meine Umgebung wahrzunehmen. Und dann, in einer Kurve, öffnet sich der Blick auf einmal. Ein Wasserfall ist zu sehen. Steil fällt das Wasser von oben herab, springt über die Felsen. Darüber dunkelblauer Himmel. Ein breiter Sonnenstrahl fällt auf die Landschaft, lässt das Wasser aufleuchten wie Silber.
In solchen Momenten möchte ich innehalten und nachdenken. Ich denke an mein Leben, an meinen Alltag. Ich möchte da auch solche Momente erfahren können. Ich möchte nicht nur funktionieren. Nicht nur aufstehen, Kinder versorgen und sie auf den Weg zur Schule schicken, während ich selber zur Arbeit gehe – und am Abend erschöpft wieder zu Hause ankommen. Ich möchte die Schönheiten und Besonderheiten in der Welt auch im Alltag entdecken. Ich möchte den Blick vom Boden lösen und nach oben schauen. Ich möchte die Menschen, denen ich begegne, in den Blick nehmen. Ich möchte den Himmel sehen und das Licht spüren. Ich möchte die Wärme aufsaugen und darin auch Gottes Liebe spüren. Sie ist doch da und trägt mein ganzes Leben. Gerade auch den Alltag.
Nach den Sommerferien, wenn im August für die Kinder die Schule losgeht und für uns in der Gemeinde auch wieder vieles neu beginnt, bekommen wir mit dem Wochenspruch gleich etwas Wunderbares gesagt: „Wandelt als Kinder des Lichts: Die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ (Epheser 5,8b.9, Wochenspruch am Sonntag, 6. August)
Lassen Sie es uns, mit dem Bild des Wasserfalls in den Bergen im Hinterkopf, versuchen!