Als im Zuge der Sparmaßnahmen der Landeskirche in beiden Gemeinden (Matthäus und Thomas) 1999 eine Diakonenstelle gestrichen wurde, konnte man sich vermutlich kaum vorstellen, dass unsere Jugendarbeit wieder einmal so aufblühen würde.

Manchmal beinhalten Krisen eine große Chance, sich auf ganz andere Dinge zu konzentrieren. 1999 haben sich die Gemeinden dazu entschlossen, die Jugendarbeit gemeinsam fortzuführen. Die ersten beiden Jahre verliefen eher schleppend. Es brauchte eine Zeit der Trauer und des Abschieds. Als ich im September 2001 dann mit meiner ersten Stelle in diesen Gemeinden anfing, fand ich nur wenig Jugendliche vor; diese waren allerdings sehr offen für neue Anregungen. So konnten wir im Dezember 2001 schon unseren ersten Jugendgottesdienst in der Thomasgemeinde unter dem Titel „Popstars goes church“ durchführen.

In den folgenden Jahren entstanden immer mehr Jugendgruppen, und viele ehrenamtliche Jugendliche bevölkerten unsere Gemeinderäume. Im Juni 2003 folgte ein Jugendgottesdienst, der mit 20 Mitarbeitern geplant und durchgeführt wurde. Dieser Gottesdienst ist richtig misslungen. Es gab zu wenige Absprachen, kaum Proben, und die Predigt konnte nicht wie geplant gehalten werden, da sich das Anspiel im Gottesdienst durch vergessene Texte selbst entwickelt hat. Das war der Punkt, an dem wir gemerkt haben, dass wir in der Jugendarbeit so schnell gewachsen sind, dass unsere Strukturen nicht mithielten. Im Herbst 2003 gab es folglich ein erstes Jugendmitarbeiterwochenende zum Thema: Strukturen einer gastfreundlichen Jugendarbeit. Grundlage dabei war der Bibeltext über die erste Gemeinde. Die Tradition des Jugendmitarbeiterwochenendes hat sich seitdem weiter entwickelt.

Parallel dazu hat sich seit 2002 eine tolle Freizeitarbeit entwickelt. Von Anfang an haben wir dabei mit dem CVJM Osnabrück zusammengearbeitet. Seit 2005 ist die Reformierte Jugend als Kooperationspartner hinzugekommen. Unsere Sommerfreizeiten (zwischen 50 und 110 Mitfahrende) haben dabei stets großen Zulauf erhalten und zeichnen sich durch eine intensive Inhaltliche Arbeit aus. Daneben spielt die Musik eine große Rolle: Band, Gitarrenkurse, Konzerte, Technikunterstützung und vieles mehr sind inzwischen fester Bestandteil der Gemeinden geworden.

Durch die erneute Sparrunde 2007 mussten wir einige Einschnitte hinnehmen. So finden keine Gitarrenkurse mehr statt, und auch die Anzahl der Jugendgruppen hat sich verringert. Trotzdem haben wir es geschafft, mit über 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern in der Jugendarbeit ein Leuchtturm für die Evangelische Jugend zu werden, an der sich viele Gemeinden in ihrer Jugendarbeit orientieren. Ich schaue darum sehr dankbar auf die vergangenen Jahre zurück und möchte dieses Jubiläum dazu nutzen, um mich bei allen zu bedanken, die es möglich gemacht haben und immer noch möglich machen, eine so lebendige und gastfreundliche Arbeit zu gestalten. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen hier Halt und Hoffnung finden und wie viel Arbeit auch hinter den „Kulissen“ geleistet wird, von der Gestaltung der Homepage über das Verteilen von Plakaten bis hin zu den offensichtlichen Tätigkeiten, bei denen Lieder geschrieben werden und tonnenweise Material und Ausrüstung bewegt wird, um in der Gemeinde Jesu Christi eine Heimat zu finden.

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